Tabak ist nicht mehr so "in"

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In den letzten Jahren zeichnete sich zunehmend ein Trend ab, der für die Gesundheit der Bevölkerung in jedem Fall positiv ist: Die Zahl der Tabakkonsumenten geht zurück. Darunter fallen nicht nur Raucher, sondern auch die Nutzer von Kautabak und Schnupftabak. Der Rückgang ist bei Frauen und Jugendlichen bisher noch deutlicher als bei Männern, wo es sogar noch ansteigende Zahlen unter den Rauchern gab.

Dass die Nutzung von Tabak, egal in welcher Form, nun grundsätzlich zurückgeht, deutet darauf hin, dass Tabak mehr und mehr aus der Mode kommt, insgesamt also nicht mehr so "in" ist. Gründe mag es hierfür einige geben: Auf politischer Ebene wird durch Werbeverbote und Preiserhöhungen gegen den Tabakkonsum vorgegangen. Auch das Verbot, Tabakwaren an Kinder und Jugendliche zu verkaufen, ist Teil der Bemühungen, die Zahl der Raucher zu senken. Nicht zuletzt darf an öffentlichen Orten wie Kneipen und Diskotheken nicht mehr oder nur noch eingeschränkt geraucht werden. Auch die gesundheitliche Aufklärung über die Folgen des Rauchens hat zugenommen. In der letzten Zeit ist auch ein Trend zu beobachten, dass viele Menschen einfach gesünder und bewusster leben möchten und deswegen zum Beispiel auch mit dem Rauchen aufhören. Ein gesteigertes Gesundheitsbewusstsein oder auch ein gesteigertes Bewusstsein für die Gefahren des Rauchens ist sicher nicht zu unterschätzen und führt dazu, dass Rauchen mehr und mehr aus der Mode kommt und es eher "in" ist, Nichtraucher zu sein.

Unter gesundheitlichen Aspekten ist es in jedem Fall zu begrüßen, wenn weniger Tabak konsumiert wird. Zwar erhöht der Konsum von Tabakwaren immer das Krebsrisiko, so kann Kautabak beispielsweise auch zu Mundhöhlenkrebs führen, am gefährlichsten ist jedoch das Rauchen. Mehr als 100.000 Menschen sterben in Deutschland jedes Jahr an den Folgen. Es ist allgemein bekannt, dass Rauchen die häufigste vermeidbare Todesursache in den Industrieländern darstellt. Das bedeutet umgekehrt, dass die große Anzahl Todesfälle, die durch das Rauchen bedingt sind, tatsächlich vermeidbar wäre.

Die Risiken, denen man sich durch das Rauchen aussetzt, sind vielfältig. Die Giftstoffe, die im Rauch enthalten sind, wandern beim Inhalieren in die Lunge und von dort aus in den ganzen Körper. Damit sind sie in der Lage, alle Organe zu erreichen und somit auch zu schädigen. Die allermeisten Fälle von Lungenkrebs sind auf das Rauchen von Zigaretten zurückzuführen, jedoch begünstigt Rauchen auch weitere Arten von Krebserkrankungen. Dazu zählen zum Beispiel Leberkrebs, Brustkrebs und auch Krebs im Bereich von Rachen und Nase.

Abgesehen von Krebserkrankungen führt Rauchen auch dazu, dass die Gesundheit des Mundes leidet. Raucher haben meistens auch mit mehr Zahnbelägen zu kämpfen als Nichtraucher, was die Entstehung von Zahn- und Kiefererkrankungen begünstigt. Karies und Zahnfleischentzündungen kommen bei Rauchern häufiger vor als bei Nichtrauchern.

Mit am Stärksten werden beim Rauchen die Lungen angegriffen, so ist eine häufige Folge des Zigarettenrauchs früher oder später Kurzatmigkeit. Auch eine chronische obstruktive Bronchitis (COPD) Kann eine Folge des Rauchens sein.

Das Herz-Kreislauf-System bleibt vom Rauchen auch nicht verschont. Raucher haben ein deutlich höheres Risiko für Schlaganfälle und Herzinfarkte als Nichtraucher.

Vor allem in einer Schwangerschaft ist Rauchen gefährlich, da es zu Schäden am Ungeborenen führen kann, im schlimmsten Fall zu Fehl- und Todgeburten.

Nicht zu unterschätzen ist auch die psychische Abhängigkeit vom Nikotin, das in allen Tabakwaren enthalten ist. Nikotin wandert auch ins Gehirn und über kurz oder lang entwickeln Raucher ohne Nikotin Entzugserscheinungen.

Mit dem Rauchen aufzuhören, senkt also das Risiko für viele ernsthafte Erkrankungen, teils mit tödlichem Verlauf. Es mag nicht einfach sein, doch gibt es hier inzwischen zahlreiche Möglichkeiten. Ein erster Ansprechpartner ist der Hausarzt, der dazu gerne berät.

Tatsächlich schützt man durch den Rauchstopp auch andere, Passivrauchen ist nämlich ebenfalls schädlich und die Kinder von Rauchern greifen später oft selbst zur Zigarette.

Bei all den Gründen, die gegen das Rauchen und für den Rauchstopp sprechen, wirkt es wie eine logische Konsequenz, dass der Tabakkonsum zunehmend "out" ist. Durch einen sinkenden Tabakkonsum steigt in jedem Fall die Gesundheit der Bevölkerung.
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